Am gestrigen Montag trat der Vorstand des Handwerkerverbands zusammen, um die Lage in den verschiedenen Sektoren zu analysieren und sich gegenüber den aktuellen politischen Entwicklungen zu positionieren.
Im Baugewerbe ist die Auftragslage weitgehend stabil, auch wenn die Produktivität der Unternehmen noch unter den Einschränkungen durch die Pandemie leidet. Die Automobilunternehmen mussten Umsatzeinbußen hinnehmen, insbesondere aufgrund eines Rückgangs der Wartungsarbeiten, der eine Folge der geringen Kilometerleistung aufgrund von Einschließungen und Telearbeit ist. Die Berufe in der Modebranche und im Gesundheitswesen sind insofern direkt von der Pandemie betroffen, als die Aktivität zurückgeht. Dasselbe gilt für handwerkliche Lebensmittel, solange das Hotel- und Gaststättengewerbe und der Veranstaltungssektor zur Schließung gezwungen sind.
In diesem Zusammenhang kündigte der Arbeitsminister an, dass die Regierung die Kurzarbeit und die finanziellen Ausgleichszahlungen ab Juli reduzieren will. Der Handwerkerverband erkennt an, dass die Rücknahme der Regierungsintervention ein logischer Schritt im Rahmen einer Ausstiegsstrategie ist. Dennoch ist dies nur realistisch, wenn die Beschränkungen gleichzeitig aufgehoben werden und die Gesundheitssituation stabil bleibt. Hier muss die Entwicklung der Pandemie sehr genau verfolgt werden, um die Unternehmen, die bislang durchgehalten haben, nicht einem zu großen Risiko auszusetzen. Daher müssen Fortschritte in der Screening-Strategie gemacht werden, indem Selbsttests weithin verfügbar gemacht werden.
Die Fachleute erwarten auch klare Ansagen zur Impfstrategie. Unabhängig davon, wann der Impfstoff geliefert wird, sollte bereits heute eine detaillierte Strategie festgelegt werden, damit möglichst viele Menschen schnell geimpft werden können. Die Unternehmen sind bereit, in diesem Zusammenhang aktiv zu kooperieren.
Auch wenn sich die Lage an der Gesundheitsfront in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich entspannen wird, bleiben die kleinen und mittleren Unternehmen angeschlagen. In diesem Sinne fordert der Handwerkerverband die Regierung auf, konkrete Maßnahmen 2 zur Stärkung der Produktivität der Unternehmen zu ergreifen oder zumindest keine Entscheidungen zu treffen, die die Unternehmen weiter schwächen und sie neuen Risiken aussetzen. In diesem Sinne sollte die Regierung bestehende und geplante Initiativen kritisch bewerten, um festzustellen, ob sie zur wirtschaftlichen Erholung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen beitragen werden oder nicht.